Dr. STEPHEN TYPALDOS entwickelte ein neues Modell für die Therapie bei Beschwerden im Bewegungsapparat. Er selbst war damals als osteopathisch arbeitender Arzt in einer Notarztpraxis in Yuba City/ USA unzufrieden mit den Möglichkeiten, Patienten schnell und effektiv helfen zu können.
Als Auslöser fast aller Beschwerden, mit denen Patienten in TYPALDOS‘ Praxis kamen, erkannte er verschiedene Verdrehungen von Bindegewebsstrukturen, den Faszien. Offenbar hatten sich diese Faszien, wodurch auch immer, in ihrer Form verändert. Diese Verdrehungen, Distorsionen, können zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen, die sehr belastend und einschränkend sind. TYPALDOS unterschied die Faszien im FDM nach ihren spezifischen Formen und entsprechend ihrer Formen und Funktionen wurde und wird auch heute die Behandlung auf unterschiedliche Weise durchgeführt. Es gibt bandartige, spiralförmige, gefaltete und glatte Faszien. Jede dieser Faszienarten hat eine besondere Disposition (=Neigung) für Verdrehungen oder Störungen. So können sich bandartige Faszien verdrehen oder an einzelnen Stellen aufbrechen, spiralförmige Faszien können sich verhaken, gefaltete Faszien sich falsch ein- oder ausfalten und glatte Faszien können die Fähigkeit verlieren, das Gleiten verschiedener Faszienschichten übereinander zu ermöglichen.
Das Ziel der Behandlung mit dem Fasziendistorsionsmodell ist es nun, die verschiedenen Verdrehungen oder Veränderungen der Faszien wieder rückgängig zu machen, um die Funktionalität der betroffenen Bereiche wieder herzustellen und somit Schmerzen zu beheben und die Beweglichkeit zu verbessern (Nagel, 2016).
Nagel, M. (2016). Fasziendistorsionsmodell: Ein medizinisches Konzept – Praxiswissen kompakt. Stuttgart: Karl F. Haug Verlag.